Mehr als ein Viertel der vom Bündnis gegen Cyber-Mobbing befragten Jugendlichen war bereits einmal Opfer von Mobbing-Attacken. Die meisten Fälle von Cyber-Mobbing (26%) wurden an Hauptschulen, wenigsten (10%) an Gymnasien registriert. Die Studie hat weiterhin gezeigt dass Mädchen häufiger Opfer werden als Jungen. Die meisten Mobbingfälle traten in der Altersgruppe der 12- bis 15jährigen auf. Die Studie zeigte weiterhin dass in der Gruppe der sog. Cyberfixierten, d.h. Jugendlichen die viel Zeit im Internet verbringen und eine hohe Identifikation zur Onlinecommunity aufweisen, mit 40% eine Häufung von Mobbing-Attacken auftritt.
Im Einzelnen gaben die Betroffenen an Opfer folgender Mobbing-Attacken geworden zu sein:
|
Jungen |
Mädchen |
Beschimpfung/Beleidigung |
51% |
63% |
Verbreitung von Lügen/ Gerüchten |
33% |
47% |
Hänseleien |
27% |
32% |
Erpressung/Bedrohung |
24% |
27% |
Ausgrenzung |
22% |
27% |
Veröffentlichung von Fotos |
18% |
15% |
Verbreitung peinlicher Fotos/Filme |
15% |
15% |
Der größte Teil der Mobbing-Attacken fand in Sozialen Netzwerken statt gefolgt von Attacken über das Handy und in Chatrooms. Nach dem Missbrauch von persönlichen Fotos aus Profilen oder Online-Alben befragt gaben 60% der Betroffenen an das dies mehrmals im Jahr geschehe; bei 11% sogar täglich.
44% der Täter kamen aus dem schulischen Bereich, bei 11% handelte es sich um reine Onlinekontakte.
Circa ein Fünftel der befragten Jugendlichen gab an selbst schon einmal Täter gewesen zu sein. Mehr als ein Drittel dieser Täter war bereits einmal selbst Opfer einer Mobbing-Attacke. Zu ihren Motiven machten die Täter folgende Angaben:
Langeweile |
35% |
Spaß |
33% |
Andere machen das auch |
24% |
Opfer hat es verdient |
21% |
Auseinandersetzung mit dem Opfer |
17% |
Schlechte Laune |
16% |
Um andere zu rächen |
11% |
Opfer hat Täter zuvor gemobbt |
11% |
weil es cool ist |
10% |
Hilfe gegen die Attacken suchen die Jugendlichen in erster Linie bei den Eltern und Freunden. Eine Beratung durch Online-Hilfeportale wird lediglich von 12% der Jungen und 6% der Mädchen genutzt. Nur jeder fünfte Jugendliche meldet die Angriffe dem Betreiber der Plattform.
Die Hälfte der Befragten wünschte sich mehr Aufklärung in der Schule z.B. durch Unterstützerteams (48%), Mobbing-Training (47%) und Schüler-Scouts (44%). Fast die Hälfte der Jugendlichen (44%) wünschte sich mehr Unterstützung durch die Lehrer.
Die Studie ergab ebenfalls dass bereits drei Viertel der Schulen Schülerscouts ausbilden. Workshops zu den Risiken des Internets werden von 71% der Schulen angeboten. An 65% der Schulen gibt es Unterstützerteams für Mobbingopfer. In etwas der Hälfte der Schulen lernen die Schüler wie sie sich bei Cyber-Mobbing verhalten sollen.