1. Abgrenzung
Machen Sie dem Stalker ein letztes Mal unmissverständlich klar dass Sie keinen Kontakt mehr zu ihm wünschen. Verstricken Sie sich dabei nicht in Erklärungen und Rechtfertigungen. Ein kurzer Satz wie „Ich teile Dir letztmalig mit dass ich keinerlei Kontakt mehr zu Dir wünsche.“ Per Mail, SMS oder Brief reicht vollkommen aus.
2. Information
Vielen Stalkingopfern fällt es schwer mit anderen über ihre Situation zu reden. Es hat sich jedoch gezeigt dass es vorteilhaft ist hierüber offen zu sprechen. Informieren Sie Ihr persönliches Umfeld und ggf. Ihre Nachbarn darüber dass Sie Opfer eines Stalkers sind. Sollte der Stalker auch auf der Arbeit mit Ihnen Kontakt aufnehmen informieren sie auch ihre Kollegen und ihre Vorgesetzten. Gegebenenfalls muss leider auch die Schule oder der Kindergarten der Kinder über den Stalker informiert werden. Auch wenn es Ihnen schwer fällt bedenken Sie bitte dass durch den offenen Umgang ihr Umfeld sensibilisiert ist und Sie ggf. warnen kann falls der Stalker in Ihrer Nähe gesehen wird. Es kann passieren dass man Sie nach einem Bild des Stalkers fragt; aufgrund des Rechts am eigenen Bild fotografieren Sie den Stalker bitte nicht sondern verweisen Sie auf öffentlich zugängliche Fotos z.B. bei Facebook.
3. Dokumentation
Notieren Sie sich sämtliche Vorfälle mit Datum, Uhrzeit und möglichen Zeugen. Am besten besorgen Sie sich ein Vokabelheft in welchem Sie die Vorfälle notieren. Die hat den Vorteil dass es in jede Handtasche passt und sämtliche Notizen gebündelt sind so dass Informationsverlust durch verlieren einzelner Zettel ausgeschlossen werden kann.
Viele Opfer finden es unerträglich sich die Nachrichten des Stalkers nochmals durchlesen zu müssen. Bitten Sie in diesem Fall eine Person Ihres Vertrauens die SMSe abzuschreiben und Transskripte von Anrufbeantworten-/Mailboxnachrichten zu fertigen.
Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen scheuen Sie sich nicht einen Arzt aufzusuchen und diese dort Dokumentieren zu lassen.
4. Konsequenz
Lassen Sie sich auf keinerlei Diskussionen ein, insbesondere nicht auf ein „letztes klärendes Gespräch“. Bleiben sie konsequent und reagieren Sie nicht auf die Kontaktaufnahmeversuche des Stalkers. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Nehmen Sie keine Pakete vom Stalker an; insbesondere auch keine auf Ihren Namen bestellten Warensendungen.
5. Vorsorge
Lassen Sie sich über die technischen Möglichkeiten zur Abwehr des Stalkers (Fangschaltung, Geheimnummer) beraten. Sollten Sie aufgrund des Stalkings umziehen lassen Sie ihre neue Adresse sperren.
Gehen Sie vorsichtig mit Ihren persönlichen Daten um. Ihre persönlichen Daten gehört nicht in den Hausmüll. Legen Sie sich einen Papierschredder zu. Entfernen Sie vor der Entsorgung sämtliche Adressschilder von abonnierten Zeitschriften und Katalogen und werfen Sie diese in den Schredder; insbesondere da diese oftmals auch Ihre Kundennummer enthalten. Werfen Sie Briefe und Briefumschläge welche Ihre Adresse enthalten nicht in den Hausmüll sondern entsorgen Sie diese ebenfalls im Schredder.
Ihre Unterschrift gehört nicht ins Internet. Ein Grußwort auf Ihrer privaten, geschäftlichen oder Vereins-Webseite mit eingescannter Unterschrift darunter mag der Seite einen persönlichen Touch geben, einen Stalker versetzt es jedoch in die Lage mit nur einem Rechtsklick viele unangenehme Dinge zu tun.
Nutzen Sie die Privatsphäreneinstellungen sozialer Netzwerke. „Freunde“ mit denen Sie nur Onlinegames spielen müssen nicht unbedingt wissen wann sie wo mit wem ins Kino gehen oder wann sie 2 Wochen wo im Urlaub sind. Stalker legen sich oftmals Fake -Accounts zu um weiterhin mit ihren Opfern in Kontakt zu bleiben. Überlegen Sie sich daher gut mit wem sie sich anfreunden.